Es war schon etwas bizarr: in kaum einem anderen Rennen konnte man so große Unterschiede bei der Durchsetzung der Windschattenregel beobachten. Während die Profis in ihrem Rennen ein knallhartes Durchgreifen der Wettkampfrichter bei den Drafting Regularien mit empfindlichen Zeitstrafen erleben mussten, konnte man bei den entgegen kommenden Age-Groupern oftmals Gruppenausfahrten auf dem Queenk-K-Highway beobachten. Wo bleibt hier die Fairnis? Welche regelkonformen Age-Grouper wurden unter Umständen durch Ignorieren der Windschattenregel anderer Athleten um eine bessere Platzierung gebracht? Wer ist vor allem für die Einhaltung dieser kritischen Regel verantwortlich - eher die Offiziellen oder die Athelten selbst? Ist "faires" Fahren bei über 2.000 Athleten überhaupt möglich? Sind technische Lösungen, wie sie für Profis diskutiert werden auch für Age-Grouper anwendbar? Oder braucht es einfach andere Regeln?
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6 Kommentare
Matthias
Wie Tim schon gesagt hat, ist das Mehr an Kampfrichtern unrealistisch.
Ich denke es würde gar nicht genügend geben und selbst wenn es sie gäbe, würde das Problem des sich ungerecht behandelt fühlens trotzdem noch bleiben und die Gefahr, dass manche nicht erwischt werden, denn eine Radstrecke lückenlos durch Kampfrichter zu überwachen ist meiner Meinung nach unmöglich.
Also haben wir als einzige Lösung, wohl oder übel, nur die Technik, denn Rennen mit Windschattenverbot müssen erhalten bleiben.
Flo
Ich bin unentschlossen, Regeln sind Regeln und die Athleten in diesem Sport sagen immer sie seien fair, aber es gibt sicher auch viele die den eigenen Vorteil gerne mitnehmen.
Einen Akku heimlich einbauen würde keiner aber eine Windschattenfahrt auf 180km hat sicher mehr Vorteil und das ist wie das Rechtsfahrgebot auf der Autobahn, es gibt es aber keinen interessiert es und deshalb gibt es auch Stau.
Dazu kommt, dass die Leistungsfähigkeit durch Training und Technik (Aero etc) auch immer gleicher wird, dadurch wachsen Zeiten und damit Athleten Menge zusammen. Bei den Profis als auch Agegroupern. Es kommen mehr gleichzeitig aus dem Wasser und damit auch auf dem Rad.
Aus Sicht eines normalen Athleten würde man nur noch Bremsen müssen wenn man fair fährt oder sich so blau fahren, weil man überdreht. Das macht das Erlebnis Rennen und das Highlight Hawaii auch kaputt.
Ich bin noch nie dort gestartet und werde es vermutlich auch nie schaffen, aber es braucht einen Diskurs von Athleten (Profis und Age Group Vertretern aller Stärken und Ironman).
Aber am Ende gibt es Regeln und die muss man einhalten. Sowohl bei Equipment, Ernährung und auch Windschatten Verbot. Wer das nicht kann und fair fahren kann – mit Bremsen zum Abstand herstellen – muss sich Fragen ob er nicht der unfaire Part in dem Rennen ist und nicht immer nur „die Anderen“.
Geht es ums Geld? Natürlich! Und das ist auch gut so, denn kein Veranstalter macht das aus gutmütiger Laune. Alle Triathleten investieren einen Kleinwagen in ihr Equipment, Trainingslager, Ernährung und Co und befeuern damit natürlich die Kostenschraube. Das ist nicht das Windschatten Problem.
Carsten
Der gravierende Unterschied in der Handhabung von Drafting ist doch bei allen Großveranstaltungen mit Profiteilnahme allgegenwärtig. Vorne müssen Sie streng sein, hinten ist es fast nicht durchsetzbar. Löblich, dass mein Vorredner seinen Verstoß einsieht, aber doch ebenso frustrierend, wenn er weiß, dass er mit 5 Min. bestraft wurde, vielen andere diese aber einfach erspart geblieben ist. Nach den Regeln und für die Fairness einer Weltmeisterschaft hätte es alle erwischen müssen.
Das geht entweder über so ein Radarsystem, oder aber über eine Erhöhung der Anzahl an Referees. Vielleicht nicht nur auf dem Moped, sondern auch per Drohne aus der Luft, oder einfach am Straßenrand als Zuschauer stehend.
Vielleicht sollte man aber auch im Profibeteich hingehen und die Strafen anders abwickeln. Strafminuten sind OK, aber sie müssen erst nach Bikeabgabeund vor dem Wechsel zum Laufen in der WZ2 abgesessen werden. Bei Age-Groupern wrrden einfach am Ende die Minuten zur Gesamtzeit addiert, wie beim Biathlon auf der Langstrecke.
Die 5 Minuten summieren sich mit Wiederanfahren, Rhythmusverlust und ggf. Auskühlen der Muskulatur schnell zu einem nicht einholbaren Wert. Erfolgt das Absitzen zw. den Disziplinen, wären 5Min. auch für Alle 5 Min.
In diesem Sinne, bleibt sportlich.
Tim Weiskat
Ich kann meine Vorredner nicht nachvollziehen. „Status verloren“? „Kommerz bei der IM WM 22“?
Das kann man so sehen – nicht aber in Bezug auf Drafting. Die Teilnehmerzahl pro Rennen hat sich 2022 nicht verändert. Wenn es ein Problem ist, war es das auch zuvor. Und ja, es war eins. Ich habe eine (letztlich berechtigte) Zeitstrafe bekommen. Ich war bei km 172 unaufmerksam, da gibt es nichts zu deuteln. Was mich störte war nur, dass nachweislich (Video-Sequenzen, Zwischenzeiten) weit weniger fair fahrende Teilnehmer keine bekamen. Durch ein Mehr an Kampfrichtern wäre das theoretisch lösbar, praktisch eher nicht. Insofern sehe ich die Lösung eher in Technik wie Race Ranger.
Grundsätzlich kann man in Kona fair fahren. Schwierig vielleicht noch auf dem Kuakini Highway, danach zieht es sich nach meiner Erfahrung durchaus soweit auseinander, dass es geht. Wenn man will und permanent aufpasst, Letzteres ist nicht einfach, aber machbar.
Marcel
Drafting als Folge des Kommerz der IM WM 2022.
Bei aller Diskussion um Drafting etc. Fehlt mir die Stellung des Veranstaltung. Wenn ich einen Tross aus 2.500 Age Groupern auf die Reise schicke, muss doch bewusst sein, dass die Gesamtreihe bei 14 m (2m das Rad + 12m Abstand) je Athlet/in allein die Kette ca. 35 km lang wäre!!! Wie soll also regelkonformes Überholen (lassen) dann aussehen?
Der Reigen der vielen Teilnehmer gepaart mit der schwächeren Ausstattung von Helfern / Offiziellen etc. tragen nicht zur Verbesserung der Situation bei. Evtl. Ist die Verteilung der Startblöcke auch noch zu überdenken. Wenn die Starter mit den gleichen Quali-Zeiten in einem Block starten werden diese ggf. Auch die ganze Zeit zusammenbleiben. Somit auch auf de Radstrecke. Durch eine Mischung innerhalb der Gruppen – ca 80-100 könnte das entzerrt werden. Oder es wird auf die Technik wie Abstandswarner gesetzt und nach 3 Warnungen zu je 30 Sekunden wird eine Zeitstrafe verhängt. Kona hat jedoch einmal mehr gezeigt, dass es noch viel zu tun gibt…
Michael Sigl
Ich verweise auf einen Artikel in der SZ und eindeutige Kommentare von Profis zu dieser Veranstaltung. Persönlich würde ich mir von Szene Magazinen weniger Claqeure Artikel wünschen und ein weitaus kritischere Berichterstattung. Das Rennen ist nicht das Problem ,sondern eher die Besitzer der Marke. Für mich persönlich hat Hawaii seinen Status verloren. Meine bescheidene Meinung.