Norseman Xtreme Triathlon: Sebastian Kienle gegen Norwegen

Er gilt als einer der härtesten Triathlons weltweit: Norseman Xtreme Triathlon am 5. August. "The race that makes triathletes cry" - steht plakativ auf der Website der Veranstalung. Sebastian Kienle hat sich dieses Rennen in seinem Abschiedsjahr auf die "Bucket List" geschrieben und gesteht: "Ich muss sagen, dass es keine leichte Entscheidung war. Ich habe definitiv ein wenig Angst vor dem Norseman-Rennen. Ich denke, selbst die besten Athleten der Welt würden sagen: Das ist ein bisschen verrückt. Für mich ist es die ultimative Herausforderung."

Die Fakten

Der Start erfolgt um 5 Uhr mit Sprung von der Fähre in den Hardangerfjord (siehe Titelbild): 3,8 Kilometer Schwimmen - Wassertemperatur 13 Grad - bis zur Wechselzone. Warm anziehen, die meisten Athleten sind unterkühlt. Es folgen 180 Kilometer Radfahren durch die raue norwegische Fjordlandschaft mit 3.500 (!) Höhenmetern. Ein Begleitfahrzeug und Helferunterstützung ist für jeden Teilnehmer verpflichtend!

Foto: Snorre Veggan

Marathon mit Bergankunft: Die abschließenden 42 Kilometer führen hinauf zum Ziel auf den Gipfel des Gaustatoppen - 1.800 Höhenmeter sind hier über die Marathondistanz zu überwinden. Aus Kapazitätsgründen werden aber nur die ersten 160 Sportler und Sportlerinnen bis zum Gipfel zugelassen (das sog. "Black Finish"). Für alle weiteren Athleten ist bereits nach 37,5 Kilometern am tiefer gelegenen Checkpoint Stavsro Schluss (das sog. "White Finish").

Foto: Sylvain Cavaz

Im vergangenen Jahr nahm bereits Timo Bracht die Herausforderung des Norseman an und finishte auf Platz sieben.

Norwegische Dominanz

Dominiert wird das Rennen von Norwegern, sie belegten 2022 die Plätze eins bis fünf. Absoluter Topfavorit ist der 27-jährige Jon Breivold. Er hat in den letzten zwei Jahren sowohl den Norseman als auch die XTRI-Weltmeisterschaften gewonnen. Im vergangenen Jahr brach er mit fast einer halben Stunde den bisherigen Streckenrekord beim Norseman. 2023 wird er von Sebastian Kienle herausgefordert, doch Breivold gibt sich siegessicher: "Wir werden höchstwahrscheinlich bis zum Fuß des „Zombie Hill“, dem steilen Anstieg von Rjukan zum Mt. Gausta, nahe beieinander sein. Wenn wir dann mit dem langen Aufstieg auf den Berg beginnen, werde ich Sebastian Kienle eine Lektion im Berglauf erteilen“, sagt der 27-jährige Triathlet aus Norwegen.

Foto: Sylvain Cavaz

  "Kienle wird verstehen, warum der Anstieg von Rjukan zum Mt. Gausta den Spitznamen „Zombie Hill“ trägt. Meine Prognose für das Rennen ist, dass ich Kienle Waffeln, Erdbeermarmelade und Sauerrahm servieren werde, wenn er als Zweiter am Mt. Gausta ankommt", sagt Breivold.

Sebastian Kienle beim Ironman Israel 2022, Foto: Metaendurance

Sebastian Kienle hat nichts zu verlieren: "Ich werde alles tun, um den Norseman zu gewinnen, und ich glaube, dass es bis zum 25. Kilometer des Laufs ein direktes Duell geben wird. Beim „Zombie Hill“ kann alles passieren, aber ich werde alles geben, um den Sieg beim Norseman zu holen" sagte Kienle vor dem Rennen.

Dieses Jahr feiert der Norseman sein 20-jähriges Jubiläum. Es gibt insgesamt nur 265 Startplätz, aber über 4.500 Bewerber für das Rennen. Der Norseman ist Teil der XTRI World Tour - einer Serie von Langdistanz-Extrem-Triathlonrennen weltweit. 2023 wird die XTRI Weltmeisterschaft im Rahmen des Norseman ausgetragen.

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