Die perfekte Schwimmbrille für Triathleten: So muss sie sein

Egal ob Becken oder Freiwasser: eine Schwimmbrille muss gut und sicher am Kopf sitzen, die Augen schützen und möglichst gute Sicht im Wasser bieten. Wir zeigen euch, auf welche Kriterien ihr unbedingt achten solltet und welche verschiedenen Möglichkeiten es in der breiten Auswahl gibt.

Gute Passform und dicht sollte sie sein

Es gibt zahlreiche verschiedene Schwimmbrillenformen und Konstruktionsweisen. Nicht jede ist für jeden gleich passend und vor allem auch angenehm zu tragen. Die perfekte Schwimmbrille sollte also gut sitzen und nicht drücken. Ist das gegeben, hält die Brille meist auch im Wasser dicht und lässt kein Wasser herein. Eine Anprobe kann bei Schwimmbrillen so sinnvoll sein, wie bei einem Schuhkauf oder der Sattelfrage beim Fahrrad. Tipp: Hält die Schwimmbrille im Gesicht, ohne, dass man sie mit dem Kopfband fixiert, ist sie meist dauerhaft dicht.

Diese Schwimmbrillenarten gibt es

Die Schwedenbrille / Luxus-Schwedenbrille

Sie besteht nur aus zwei Hartplastikschalen, die mit einem Gummiband verbunden sind. Die Schwedenbrille hat einen harten Rand und keine breite Dichtung, dadurch sitzt sie sehr tief in den Augenhöhlen und ist nicht für jeden komfortabel.

Die Luxusvariante hat einen leicht gummierten Rand, um etwas dichter zu sitzen oder ist zudem noch verspiegelt, speziell getönt und bieten eine Anti-Beschlagbeschichtung. Entweder man liebt sie oder man hasst sie. Eines ist jedoch sicher: Die Schwedenbrille ist die preisgünstigste Variante.

Die schmale Saugnapfbrille

Die schmale Saugnapfbrille ist fast so schmal gebaut, wie eine Schwedenbrille, hat aber bereits eine weiche Silikondichtung zu bieten. Sie sitzt ebenfalls eher in den Augenhöhlen und hat aufgrund ihrer Bauweise ein eher eingeschränktes, nach vorne orientiertes Sichtfeld.

Die Saugnapfbrille

Die Saugnapfbrille ist die typische Triathlonbrille, die auf den Wangenknochen ansetzt und durch die weiche Silikondichtung sehr bequem zu tragen ist. Sie bietet ein großes Sichtfeld und ist bei Triathlonwettkämpfen wohl am häufigsten zu finden.

In zahlreichen Varianten von klar, über verspiegelt bis hin zu selbsttönend gibt es diese Modelle.

Die Maskenschwimmbrille

Die Maskenschwimmbrille ist sehr voluminös gebaut. Im Grunde so ähnlich wie eine Tauchermaske, nur dass bei dieser Schwimmbrillenversion die Nase frei gelassen wird.

Sie sitzt sehr komfortabel und bietet wohl das größte Sichtfeld unter den Schwimmbrillen, allerdings kann eine solche Brille durchaus schon einen spürbaren Wasserwiderstand erzeugen. Aber: Bei einem Fußtritt ins Gesicht würde sie wohl noch am besten die Augen schützen.

Verstellbarer Nasensteg: Sinnvoll in bestimmten Fällen

Der Augenabstand beträgt beim Menschen durchschnittlich 62 Millimeter und variiert auch zwischen stark unterschiedlichen Konstitutionstypen und Körpergrößen nur sehr geringfügig.

Wer trotz allem nicht das typische Normgesicht hat und demnach enger oder weiter auseinander liegende Augen hat, der sollte gegebenenfalls darauf achten, dass die Schwimmbrille einen verstellbaren Nasensteg aufweist. Entweder kann dabei der flexible Steg kürzer oder länger gezogen werden, oder es liegen bereits zwei oder drei verschieden große Nasenstege der Brille bei. Zudem bieten einige Hersteller auch Schwimmbrillen für schmale Gesichter an oder sogar spezielle Frauenschwimmbrillen sind zu haben. Frauen haben meist höhere Wangenknochen, und eine höhere Augenbrauenlinie, zudem sind ihre Augenhöhlen etwas schmaler gebaut als bei Männern.

Kopfbandverstellung mehr oder weniger wichtig

Die Verstellmechanismen der Kopfbänder sind je nach Modell sehr unterschiedlich gelöst. Bei einigen Modellen wird die Größe kinderleicht über seitliche Verschlüsse verstellt, einige können über Schlaufen auch bereits am Kopf sitzend relativ einfach fester oder locker justiert werden und andere wiederum müssen vor dem ersten Einsatz umständlich eingestellt werden.

Doch: Dieser Vorgang wird voraussichtlich nur am Anfang vorgenommen, deswegen kannst du bei der Kaufentscheidung bei diesem Kriterium am ehesten noch ein Auge zudrücken, wenn der Resteindruck stimmt.

Möglichst weites Sichtfeld

Ein weiteres Kriterium, was den Triathleten wohl vom reinen Schwimmer unterscheidet, ist das Sichtfeld, das die Brille haben sollte. Dafür haben einige Hersteller leicht gebogene Brillengläser verbaut, die ein Sichtfeld von 180 Grad versprechen. Nachteil: Der Blick durch die gebogenen Gläser ist meist unscharf beziehungsweise ganz leicht verschwommen. Im Gegensatz dazu haben reine Schwimmerbrillen meist einen eher nach vorne gerichtetes Sichtfeld beziehungsweise Fokus.

Schwindel beim Schwimmen? Die Schwimmbrille könnte Schuld haben

Sollte es Euch also beim Schwimmen schwindelig werden, könnte es daran liegen, dass Eure Schwimmbrille leicht verzerrt. Leider lässt sich diese Unschärfe erst im Wasser bewusst wahrnehmen. Nur bei einigen Brillenmodellen ist die Unschärfe auch schon „an Land“ zu sehen.

Der Nur-Schwimmer hat allerdings auch seine „eigene“ Bahn und muss sich nicht gegen Mitstreiter erwehren, die wie im Triathlon auch gerne mal auf Körperkontakt gehen oder den Weg kreuzen. Dem Triathleten ist es lieber, alles im Blick zu haben und auch in den Augenwinkeln rechts und links die Lage wenigstens ansatzweise beobachten zu können. Gerade beim Freiwasserschwimmen und im Wettkampf kommt noch der Orientierungsanspekt hinzu. Mit großem Sichtfeld lässt sich die Wendeboje oder das Ziel besser anvisieren als mit dem schmalen Sichtfeld einer zum Beispiel Schwedenbrille oder vergleichbaren schmalen Schwimmbrillen. Und gute Beine zu finden, in deren Wasserschatten man sich hängen kann, fällt mit besserer Sicht auch etwas leichter.

Die Tönung: Klar, blau, gelb oder dunkel?

Die Tönung der Schwimmbrille sollte dem Einsatzzweck entsprechen. Für das Hallenbad kann es die helle klare Brille sein. Im Freibad oder für den Freiwassereinsatz am Morgen oder Abend, bei noch tief stehender Sonne kann es sich bewähren zu einer mehr oder weniger stark getönten Brille zu greifen. Da Wettkämpfe gerade am Morgen starten und die Trainingseinheiten wohl auch eher am Morgen oder Abend starten, bietet es sich somit an für diesen Einsatz zu einer getönten Brille zu greifen. Übrigens: Blau getönte Brillen bieten mehr ein neutrales Licht und nur leichten Blendschutz, eine gelbe Tönung soll wiederum mehr aufhellen und den Kontrast verstärken, rote oder pinke Brillentönungen sollen einfach „gute Laune“ machen.

Beschlag- und UVA/UVB-Schutz

Schließlich fehlt noch der Anti-Beschlagschutz in der Brille und der UV-Filter, den wir auch erwarten. So gut wie alle Schwimmbrillen haben mittlerweile eine Innenbeschichtung, die verhindern soll, dass die Schwimmbrille beschlägt. Um diesen Effekt möglichst lange zu erhalten, solltet Ihr unsere Pflegetipps beachten oder ihr ihn bei nachlassender Wirkung mit Antifog wieder auffrischen. Der UV-Filter, der nur fürs Freibad oder den Freiwassereinsatz wichtig ist, schützt zu guter Letzt die Augen vor den Strahlen der Sonne.

Aktuelle Studien zeigen, dass die Augen genauso wie die Haut geschädigt werden, wenn sie über einen längeren Zeitraum ungeschützt der UVA- oder UVB-Strahlung ausgesetzt sind. Diese Strahlung ist immer vorhanden, sowohl bei Wolken als auch bei Sonnenschein. Besonders die Augenoberfläche, die Linse und die Netzhaut sind dabei gefährdet.

Fazit

Klar, die perfekte Schwimmbrille für uns Triathleten sollte zuerst einmal gut passen. Ihr solltet euch wohlfühlen und sie sollte vor allem dicht bleiben, immerhin habt ihr sie im Training und Wettkampf eine gute Stunde auf den Augen sitzen. Nichtsdestotrotz sollte das Sichtfeld möglichst groß sein, für die Orientierung im See und beim Massenstart im Wettkampf. Eine funktionierende Anti-Beschlagbeschichtung und einen UV-Schutz setzen wir voraus. Das Kopfband muss nicht einfach zu verstellen sein, sondern sollte vor allem die Brille sicher am Kopf halten.


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