Trainieren im 21. Jahrhundert: Tragbare Muskelscanner - Zukunft des Trainings?

Künstliche Intelligenz (KI) ist zweifellos die Schlüsseltechnologie des 21. Jahrhunderts. Die ersten Anwendungsbeispiele wie ChatGPT lassen das Potenzial bislang nur erahnen. Sebastian Schröder ist ein Experte für medizinische KI-Forschung und Bewegungsanalyse. Als Doktorand am CETI der TU Dresden erforscht er die Anwendung von Technologie in der menschlichen Bewegung. Auch als Geschäftsführer des Pionierunternehmens Enari arbeitet er daran, Forschungsergebnisse für Endanwender zugänglich zu machen. Seine Bemühungen zielen darauf ab, personalisierte Gesundheitslösungen zu entwickeln und die medizinische KI-Forschung praktisch nutzbar zu machen.

Foto: Enari / Sebastian Schröder

Intelligent Surfen - intelligent bewegen

Gegründet im Jahr 2020, von einer dynamischen Gruppe, die sich aus Technologie Enthusiasten und begeisterten Surfern zusammensetzt, war die ursprüngliche Inspiration von Enari, ein intelligentes Surfboard zu entwickeln, um das eigene Surfen zu verbessern. Aus einer individuellen Surf-Optimierungsidee wurde eine Vision, die weit über die Grenzen des Wassers hinausgeht: die Erweiterung menschlicher Bewegungsmöglichkeiten und die Unterstützung beim Wiedererlangen verlorener Bewegungsqualität. Diese Technologie verändert dabei maßgeblich, wie wir unseren Körper wahrnehmen, analysieren und letztlich trainieren.

Der Weg zum Bewegungsprofil

Ein tiefgehender Blick in die Technologie von Enari offenbart die Kernkomponenten, die es zu einem revolutionären Werkzeug in der Bewegungsanalyse machen. Der tragbare Muskelscanner, eine elektronische Manschette, wird an den Gliedmaßen des Sportlers befestigt, wobei bis zu acht solcher Geräte für eine umfassende Analyse getragen werden können. Mit dem Muskeltomograph, generiert das System Videostreams für jede Gliedmaße durch Scannen der Muskeln und kombiniert diese Streams mit der Pose des Sportlers, um eine Bewegungsdatenzeitreihe zu erstellen. Das Einzigartige: Diese präzisen und tiefgehenden Daten ermöglichen es, individuelle Bewegungsprofile zu erstellen, die Bewegungsabläufe erfassen und für eine detaillierte Auswertung zur Verfügung stellen. Damit legt Enari den Grundstein, um Bewegung, Training und Rehabilitation mit einer nie dagewesenen Detailtiefe und Individualität zu verstehen und zu optimieren.

Fotos: Enari

Anwendungsbeispiele eines tragbaren Muskelscanners

Trotz seiner technologischen Fortschrittlichkeit und beeindruckenden Fähigkeiten bleibt Enari’s Muskelscanner aktuell ein Expertensystem, das vornehmlich in wissenschaftlichen und forschungsorientierten Umgebungen eingesetzt wird. Kooperationen mit Universitäten und Forschungseinrichtungen sind derzeit ein zentraler Fokus, da die Neuartigkeit der erfassten Daten eine tiefergehende Forschung und Analyse erfordert. Bereits in diesem Stadium konnte das System in Institutionen wie der TU München, TU Dresden, dem Fraunhofer-Institut und der RWTH Aachen Fuß fassen, wo es vielfältig eingesetzt wird – von Bewegungsanalysen bis hin zur Gestenerkennung und Roboteransteuerung. Obwohl die Zusammenarbeit mit Leistungssportzentren und Instituten im kommenden Jahr geplant ist, etabliert sich Enari bereits als unverzichtbares Tool in der datengesteuerten Forschung und Anwendung rund um menschliche Bewegungsprozesse.

Potenzielle Vorteile für Sportler, Trainer und Ärzte

Enari’s Muskelscanner ist nicht nur ein Instrument der Analyse, sondern ein Brückenschlag zwischen Wissenschaft und praktischer Anwendung für Sportler, Trainer und Ärzte. Individuelle Trainingsanpassungen werden durch die frühzeitige Erkennung von Bewegungsmustern oder -fehlern und die darauf basierende Modifikation von Trainingseinheiten ermöglicht. Diese datenbasierten Erkenntnisse können zur Prävention von Verletzungen beitragen, indem sie Muskelungleichgewichte und -überlastungen identifizieren und bieten fundierte Empfehlungen für korrigierende Übungen. Des Weiteren spielt der Scanner eine potentiell transformative Rolle in Rehabilitationsprozessen, indem er eine genaue Anleitung zur schrittweisen Wiedereingliederung ins Training und eine präzise Bewertung der Effektivität von therapeutischen Interventionen bietet. Überdies ermöglicht er Sportlern, Trainern und Ärzten ein tieferes physiologisches Verständnis, indem er detaillierte Einblicke in die Funktionsweise und Interaktionen zwischen Muskelgruppen während diverser Aktivitäten bietet.

Ausblick: zukünftige Eniwicklungen

Der Weg von Enari geht konsequent weiter in Richtung Innovation. Die geplanten Erweiterungen und Upgrades des Systems, entwickelt in Zusammenarbeit mit erstklassigen Sportinnovatoren und Instituten, zielen darauf ab, noch profundere Erkenntnisse aus den erfassten Daten zu ziehen. Hierbei stehen der Ausbau von Analysen und Feedbackmechanismen sowie die Optimierung des Messsystems und die Integration zusätzlicher Sensorik im Vordergrund. Aber Enari blickt über den Tellerrand des Sports hinaus: Weitere Anwendungsfelder, etwa im Bereich der Entwicklung intelligenter Prothesen und Exoskelette, sind ebenso denkbar wie Anwendungen in der Rehabilitationsmedizin und in der ergonomischen Gestaltung von Arbeitsplätzen. Die Mission ist klar: Die Grenzen menschlicher Bewegung nicht nur zu verstehen, sondern auch erweitern und optimieren zu können, sodass verlorene Bewegungsqualität zurückgewonnen werden kann, und dies weit über den Kontext des Hochleistungssports hinaus.


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