Das Triathlonjahr 2022 - die Top 10 Stories des Jahres

Wir blicken zurück auf ein aufregendes Triathlonjahr 2022 mit sensationellen Rekordrennen, aber auch mit bitteren Niederlagen und großen Umbrüchen für die Zukunft. In unserem Jahresrückblick zeigen wir euch unsere Top-10 der Triathlongeschichten in 2022.

Platz 10

Endlich wieder eine "normale" Triathlonsaison nach Corona

Nach zwei Jahren coronabedingter Unsicherheiten, Absagen und Terminverschiebungen konnten sich Veranstalter und Athleten nun wieder auf eine normale Triathlonsaison freuen mit einem vollgepackten Rennkalender. Egal ob Kraichgau, Hamburg, Roth, Frankfurt, alle großen und kleinen Veranstaltungen fanden nahezu uneingeschränken "Normalbedingungen" statt. ENDLICH WIEDER TRIATHLON!


Platz 9

Ironman WM, Teil 1 - Utah

Auch international musste Einiges nachgeholt werden: da die IRONMAN WM 2021 aufgrund der Corona Pandemie nicht wie geplant auf Hawaii stattfinden konnte, musste ein Ersatztermin her: am 7. Mai 2022 wurde das WM Rennen in St. George, Utah, für Profis und Age-Grouper ausgetragen.    

Podium Männer

1. Christian Blummenfeldt (7:49:16)

2. Lionel Sanders (7:54:03)

3. Braden Currie (7:54:19)

Podium Frauen

1. Daniela Ryf (8:34:59)

2. Katrina Matthews (8:43:49)

3. Anne Haug (8:47:03)

Sechs Monate später sollte dann die Ironman WM 2022 wieder an gewohnter Stelle auf Big Island abgehalten werden. Bereits hier stand schon fest, dass es zum ersten Mal zwei Renntage auf Hawaii geben würde, um der großen Anzahl qualifizierter Athleten besser gerecht werden zu können.


Platz 8

PTO Rennserie startet durch mit 4 Events und hohen Preisgeldern

Vier Rennen, jedes Event ist mit einem Preisgeld von mindestens 1 Million US-Dollar dotiert und wird grundsätzlich über 100 km ausgetragen – 2 km Schwimmen, 80 km Radfahren und 18 km Laufen. Das ist das neue Format der PTO Tour.

Die PTO Tour ist eine neue, von der Professional Triathlon Organisation ins Leben gerufene Serie professioneller Triathlon-Rennen mit außergewöhnlichen Preisgeldern. In 2022 umfasste die PTO Tour die PTO Canadian Open (23.-24. Juli), den Collins Cup (20.-21. August) und die PTO US Open (17.-18. September). 2023 wird die Serie um die PTO Asian Open und die PTO European Open erweitert. Durch die attraktiven Preisgelder stehen die ganz großen Namen des Sports auf den Startlisten der Rennen.

Damit könnte es im September 2023 durchaus zu einer Terminkollision mit der Ironman WM der Männer kommen - als Option steht hier Nizza im September im Raum (Stand Dezember 2022). In diesem Fall müssen sich die Profis überlegen, ob ein Start bei einem PTO Rennen lukrativer sein könnte als die Teilnahme bei der Ironman WM.


Platz 7

Boris Stein und Andi Böcherer beenden ihr Profi-Triathlonkarriere

Zwei "alte Hasen" und großartige Athleten verlassen in diesem Jahr die große Triathlonbühne:

Im Juli 2022 erklärte zunächst Boris Stein seinen Rückzug vom Profi Sport am Ende dieser Saison. Auf seiner Facebook-Seite erklärte er: "Ich bin dankbar, dass ich die vergangenen 10 Jahre mit dem Sport Geld verdienen konnte. Zudem gefällt mir die Vorstellung meine Profikarriere zu beenden und zumindest noch partiell konkurrenzfähig zu sein und meinen Körper nicht bis zum Letzten auszuquetschen. Es gibt noch ein Leben danach."

Credit: Ingo Kutsche

Bei seinem letzten Rennen, dem Ironman Israel am 25. November, belegte Boris Stein trotz Raddefekt noch den 16. Platz. Zu seinen Erfolgen gehören vielfache Ironman / 70.3 Siege und Podiumsplatzierungen. Das beste Ergebnis bei der Ironman WM Hawaii erzielte er 2016 mit Platz 7.

"Bin dann mal weg." Kurz und knapp verabschiedete sich auch "Der Andi" (Andi Böcherer) im September von der Triathlonwelt. 15 Jahre Profi Triathlonsport hat der Mann in den Beinen - das Radfahren seine Paradedisziplin. Auch Andi Böcherer kann auf beeindruckende Karriere mit unzähligen Siegen und Podiumsplätzen national und international zurückblicken. Ebenfalls in 2016 steht auch Böcherers bestes Hawaii Resultat mit Platz 5 in den Geschichtsbüchern.

Credit: Ingo Kutsche

In seinem Abschiedsjahr 2022 wollte sich "Der Andi" mit einem großen Knall beim CHALLENGE ROTH verabschieden. Leider ließ eine Erkrankung diesen Traum platzen. Alles Gute, Andi! Make it your way!


Platz 6

Neue Rekordzeiten beim Sub7 / Sub8 Project

5. Juni 2022: Kristian Blummenfelt und Katrina Matthews sind die ersten Triathlet*innen, die über die Ironman-Distanz unter 7 bzw. 8 Stunden bleiben. Beim Sub7/Sub8 Project ging es vor allem darum, Grenzen neu zu definieren: auf der gesperrten Rennstrecke des Dekra Lausitzrings in Sachsen wurden alle drei Disziplinen quasi unter "Laborbedingungen" und ohne Einhaltung der Windschattenregel absolviert.

Unterstützt von zehn Pacemakern in allen drei Disziplinen, die Windschatten geben und damit das Unmögliche möglich machen. Blummenfelt absolvierte die 3,8km Schwimmen, 180km Rad und 42km Laufen in 6:44:25 Stunden (Schwimmen 48:21 | Rad 3:24:22 | Lauf 2:30:50). Neben Blummenfeldt nahm auch Joe Skipper (GBR) an der Sub7 Challenge teil und kam 3:11 Minuten nach dem Norweger ins Ziel. Auch Skipper unterbot mit 6:47:36 Stunden deutlich die 7-Stunde-Marke.

Bei den Frauen war es Katrina Matthews, die die 8-Stunden-Marke als Erste knackte und die Ironman Distanz in 7:31:54 Stunden zurücklegte (Schwimmen 54:43 | Rad 3:50:06 | Lauf 2:46:09). Auch Nicola Spirig (SUI) blieb bei der Sub8 Challenge mit 7:35:59 Stunden weiter unter dem gesteckten Ziel.

Ergebnisse nicht offiziell anerkannt: aufgrund des Rennformats handelt es sich bei den erzielten Zeiten jedoch nicht um offizielle Weltrekordzeiten.


Platz 5

Patrick Lange gewinnt IM Israel mit Marathonrekord 2:30:32

Einen gültigen und offiziellen Rekord stellte Patrick Lange erst kürzlich bei einem der letzten Rennen der Saison auf. Mit einem Laufsplit von 2:30:32h sicherte er sich nicht nur den Sieg beim ersten Ironman Israel am 25. November 2022 (Gesamtzeit 7:42:00h), sondern stellte damit auch einen fabelhaften Disziplin-Rekord auf. Damit blieb er sogar wenige Sekunden unter der Marathonzeit von Kristian Blummenfeldt bei seinem (nicht offiziell anerkannten) Sub7 Project.

Dass Patrick Lange in diesem Jahr läuferisch in Topform ist, stellte er bereits in Roth mit einer 2:35 beim Ironman Hawaii mit einer 2:41 unter Beweis.


Platz 4

Ironman 70.3 Dresden - ein Drama in 4 Akten

Am 31. Juli sollte die erste Austragung des Ironman 70.3 Dresden in und um die malerische sächsische Landeshauptstadt stattfinden. Doch vor allem das Genehmigungsverfahren der Radstrecke warf die Planungen komplett über den Haufen.

1. Akt: der ursprünglich veröffentlichte Radkurs sah eine malerische Streckenführung vor - durch die sächsische Barocklandschaft und am Elberadweg entlang. Etwa vier Wochen vor dem Wettkampf veröffentlichte IRONMAN einen komplett neuen Radkurs, offenbar lag für die ursprünglich geplante Strecke keine behördliche Genehmigung vor. Die bereits gemeldeten Teilnehmer wurden zunächst auch nicht über diese Änderung informiert.

2. Akt: die neue Radstrecke stößt auf massive Kritik. Sportler aus der Region fahren den neuen Kurs ab und geben ein Urteil ab: steile Abfahrten, gefährliche Engstellen, schlechter Strassenbelag - extrem gefährlich. Doch auch dieser Streckenentwurf wurde eine Woche vor dem Rennen durch eine dritte Version ersetzt.

3. Akt: Eine Pendelstrecke zwischen Dresden und Meißen. Der Streckenverlauf damit entschärft, das Rennen soll auf der Bundesstraße B6 abgehalten werden. Diese müsste für den Wettkampf voll gesperrt werden, was anliegende Ortschaften und Gemeinden jedoch nicht akzeptieren. Veranstalter und Behörden verhandlen unter Zeitrdruck um eine Lösung.

4. Akt: Vergebens. Drei Tage vor dem geplanten Termin wird der Ironman 70.3 Dresden aufgrund fehlender behördlicher Genehmigungen schließlich abgesagt. Eine riesige Welle an Enttäuschung und Empörung prasselt auf den Veranstalter nieder - ein massiver Imageverlust für Ironman.

Wenig später wurde ein Ersatztermin benannt - am 18. September fand schließlich der Ironman 70.3 Dresden statt. Von den ursprünglich über 2.000 gemeldeten Athleten und Athletinnen standen jetzt nur noch etwa 400 an der Startline. Ein Renntermin für 2023 ist bisher noch nicht veröffentlicht.


Platz 3

Challenge Roth: die Leiden des jungen F.

Sportliche Höchstleistungen, Emotionen, Dramen - das ist Challenge Roth 2022. Zurück zur Normalität hieß es in diesem Jahr nach der "Corona"-Edition 2021. Doch "normal" war dieses Rennen sicher nicht.

Es war das erhoffte Rennen der Superlative: in einem historisch starken Starterfeld standen mit Jan Frodeno, Anne Haug und Patrick Lange gleich drei Weltmeister am Start. Für Jan Frodeno war es das Comeback nach langer Verletzungspause. Das Rennen entwickelt sich wie erwartet: Frodeno gewohnt stark, setzt sich von Beginn an an die Spitze, kein Zeichen von Schwäche. Auf dem Rad kann nur der junge Däne Magnus Ditlev folgen, dieser fährt mit 4:01:56 einen neuen Streckenrekord in Roth. Nach dem Wechsel macht Jan Frodeno sofort Druck beim Laufen, kann Ditlev unmittelbar distanzieren. Doch dann das Aus: Frodeno verlässt das Rennen nach nur 2 Kilometern auf der Laufstrecke. Der Grund: die Schmerzen in der der weiterhin gereizten Achillesssehne wurden so stark, dass er sich für ein "DNF" entschied. "Wir haben einen Schmerzskala von eins bis zehn und ich musste versprechen, dass ich da den Pegel nicht überschreite", sagte Frodeno. "Ich muss ehrlich genug sein, dass alles gepasst hat, aber die Schmerzen zuviel wurden ... die Sehne tut vielleicht sechs aus zehn weg. Aber der Kopf elf." Das Aussteigen in Roth war, auch wenn sie sehr schwer fiel, vor allem eine strategische Entscheidung: das übergeordnete Ziel für Jan Frodeno war es, den Ironman Hawaii 2022 zu gewinnen, dafür "opferte" er ein Finish, vielleicht sogar den Sieg in Roth.

Diesen sicherte sich nach dem Ausscheiden Frodenos der Däne Magnus Ditlev - in 7:35:48h und verpasst damit nur knapp Jan Frodenos Streckenrekord aus 2016 (7:35:39h). Patrick Lange verkürzt einen 14 minütigen Rückstand beim zweiten Wechsel und läuft in 2:35h einen neuen Marathonrekord in Roth, erkämpft sich damit den zweiten Platz hinter Ditlev.

Bitter für Jan Frodeno: im August muss Jan Frodeno seine Hawaii Hoffnungen komplett begraben. Nach einem Trainingsunfall auf dem Rad zug sich der Olympiasieger und 3-fache Hawaii Champion eine Hüftverletzung zu, die operativ behandelt werden musste. Damit war die Saison 2022 für Frodeno beendet.


Platz 2

IRONMAN HAWAII 2022 - das Rennen

Mit viel Spannung wurde der Ironman Hawaii von der gesamten Triathlonwelt erwartet. Nach der Absage 2020 und der verschobenen WM 2021 sollte nun das wichtigste Event, die Ironman WM, wieder auf Hawaii stattfinden. Gleich in mehrfacher Hinsicht lag eine riesige Aufmerksamkeit auf der diesjährigen Austragung.

Zum Einen freuten sich viele Fans auf das Duell der scheinbar übermächtigen Norweger - Kristian Blummenfeldt und Gustav Iden. Sie hatten in diesem Jahr die wichtigsten Rennen bis dato für sich entschieden und neue Rekorde aufgestellt. Bereits im Vorfeld schien festzustehen, dass einer von beiden der neue Hawaii Champion werden würde und dass Jan Frodenos Rekord wackelt.

Zum Anderen wurde die diesjährige WM an zwei separaten Wettkampftagen abgehalten. Aufgrund der doppelten Anzahl qualifizierter Athleten und Athletinnen war ein Rennen mit dem gewohnten Massenstart nicht mehr durchführbar. Bereits frühzeitig im Jahr war klar, dass am 6. und 8. Oktober die Startschüsse für die Profis und eingeteilten Age-Grouper fallen würden. Für Hawaii bedeutete dies die doppelte Anzahl an Athleten, Familien, Begleitern und Betreuern, dazu kamen Medienvertreter und Sponsoren - die Insel platzte aus allen Nähten.  

Bereits im Vorfeld des Rennens gab es wahrnehmbare Kritik an der Ausweitung und Umsetzung des Wettkampfkonzepts: inflationäre Slotvergabe, zu viele Athleten, zu wenige Helfer, überlastete Infrastruktur. Aber dennoch freuten sich alle, endlich wieder das "Hawaii-Feeling" zu spüren - eine zwiegespaltene Atmosphäre.

6. Oktober - das Frauenrennen: Die drei Top-Favoritinnen waren Daniela Ryf, Anne Haug und Lucy Charles-Barclay. Auch Laura Philipp machte sich berechtigte Hoffnungen auf eine Top-Platzierung. Doch eine Athletin hatte kaum jemand auf der Rechnung: die Amerikanerin Chelsea Sodaro überrumpelte mit dem Rennen ihres Lebens alle Favoriten und überraschte damit auch die Experten. Mit Marathonbestzeit gewann Sodaro vor Lucy Charles Barclay und Anne Haug. Laura Philipp wurd starke Vierte.

8. Oktober - das Männerrennen: Lange Zeit sah es so aus, als könnte der Franzose Sam Laidlow einen ähnlichen Überraschungscoup landen, wie Cheslsea Sodaro. Er bestritt das Rennen von vorn, fuhr allen Konkurrenten auf dem Rad davon und stellte mit 4:04:36 einen neuen Radstreckenrekord auf Hawaii auf. Mit 6 Minuten Vorsprung ging Laidlow vor Blummenfeldt und Iden auf die Laufstrecke. Die Verfolger liefen Seite an Seite, kontrollierten das Tempo beim Laufen, waren sich sicher, den Franzosen nach kurzer Zeit zu stellen. Doch dieser lief einfach in seinem hohen Rhythmus weiter, langsam ging den Norwegern die Strecke aus. Nach 28 Kilometern war es Iden, der sich von seinem Landsmann Blummenfeldt entscheidend absetzten konnte, Sam Laidlow nun in Sichtweite. Doch es dauerte bis Kilometer 35 bis Gustav Iden Franzosen gestellt hatte und die Führung bis ins Ziel nicht mehr abgeben sollte. Mit einem neuen Marathonrekord (2:36:15) lief Gustav Iden als neuer Hawaii Champion nach 7:40:24h ins Ziel und brach damit auch Jan Frodenos Streckenrekord aus 2019 (7:51:13). Sam Laidlow sicherte sich den zweiten Platz noch vor Kristian Blummenfeldt.

Eine besondere Erwähnung soll Sebastian Kienle finden - für ihn war es der letzte Start auf Hawaii als Triathlonprofi. Mit der besten Zeit, die er jemals auf Hawaii erzielen konnte (7:55:40), erkämpfte er sich am Ende Platz 6 (zum Vergleich: seine Zeit bei seinem Sieg 2014 - 8:14:18). Eine herausragende Leistung.


Platz 1

IRONMAN WM - Abschied von Hawaii?!

Credit: Ingo Kutsche

Diese Nachricht hat eingeschlagen wie eine Bombe und die gesamte Triathlonwelt überrascht: am 30. November gab IRONMAN in einer Pressemitteilung bekannt, dass die Weltmeisterschaft bereits ab 2023 für Frauen und Männer aufgeteilt wird und Hawaii nur noch eines von beiden Rennen beherbergen kann. In 2023 soll das WM-Rennen der Frauen (Profis & Age-Grouper) wie geplant im Oktober auf Hawaii stattfinden, wohingegen das Männerrennen (ebenfalls Profis & Age-Grouper) an einem alternativen Austragungsort und auch zu einem anderen Zeitpunkt abgehalten werden soll. Als Favorit wird momentan Nizza im September 2023 gehandelt. Im darauffolgenden Jahr 2024 wird diese Einteilung dann getauscht, d.h. die Männer-WM auf Hawaii, das Frauenrennen an einem noch zu definierenden Veranstaltungsort.

Als Begründung für diese einschneidende Veränderung wird vor allem die Überlastung der lokalen Infrastruktur auf Big Island und der erheblich gestiegene Koordinierungsbedarf des Events in dem Austragungsformat aus diesem Jahr angeführt. Mit dem Doppelrennen vom Oktober 2022 stieß die Insel, aber auch der Veranstalter Ironman an die Kapazitätsgrenzen, was sich in Qualitätseinbußen im gesamten Ablauf der Veranstaltung bemerkbart machte: fehlende Unterkünfte, fehlende Helfer / Volunteers, organisatorische Mängel - nie zuvor gab es so viel Kritik rund das WM Rennen, wie in diesem Jahr.

Warum so viele qualifizierte Athleten? In diesem Jahr starteten doppelt so viele Athleten, wie in den vorangegangenen Jahren. Einerseits lag es an den coronabedingten Verschiebungen: 2020 fiel die WM komplett aus, 2021 wurde das Rennen auf einen anderen Termin verschoben - hier wollten viele qualifizierte Athleten ihren Slot erst im Oktober 2022 einlösen. Andererseits gibt es immer mehr Qualifikationsmöglichkeiten. Die Anzahl der Rennen wächst stetig, die Marke Ironman ist auf Expansionskurs. Hauptanreizeines jeden Events sind natürlich die Qualifikations-Slot für die Ironman WM - auf Hawaii.

Damit ist es jetzt aber vorbei, zumindest für eine Hälfte der Athleten. Nach aktuellem Stand wurde von den Behörden auf Big Island lediglich ein Renntag für 2023 genehmigt - damit ist ein Format wie in diesem Jahr nicht realisierbar.

Die Empörung in der Triathlonwelt ist groß. Veranstalter Ironman wird immer mehr als Unternehmen wahrgenommen, dem es vor allem um Profitmaximierung gehe, weniger um den Sport selbst. Hawaii ist unbestritten der Geburtsort des Triathlons, hier begann 1978 die Geschichte des Sports. Den meisten Sportlern geht es vorrangig darum, einmal den Ironman auf dieser Insel absoviert zu haben.

Im Sprachgebrauch reden qualifizierte Athleten auch eher von "Ich habe mich für Hawaii qualifiziert", als "Ich habe mich für die Ironman WM qualifiziert".

Mittlerweile gibt es bereits eine Petition von Athleten, die den Veranstalter Ironman auffordert, die Starterfelder zu verkleinern und das gesamte WM Rennen wieder zurück nach Hawaii zu bringen. Ob sich Ironman dadurch von der Trennung der WM und dem teilweisen Abschied von Hawaii abbringen lässt, ist fraglich. Fakt ist: eine neue Ära wird mit diesem strategischen Schritt eingeleitet. Am Ende sind es jedoch die Athleten weltweit, die darüber entscheiden, ob "Ironman" weiter als identifikationsstiftende Marke für den Triathlon erfolgreich sein wird.


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1 Kommentar

Ale

Ale

Diese Geschichte ist eine Lowlight nicht eine Highlight…

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