Schlagartig ist der Frühling da - nach unzähligen Einheiten auf der Rolle bläst Dir nun nicht mehr der Luftstrom des Ventilators, sondern echter Fahrtwind ins Gesicht. Gerade in dieser Übergangszeit wechseln die Bedingungen jedoch sehr stark, so dass man sich oftmals innerhalb kurzer Zeit von winterlichen Temperaturen auf Frühsommer und wieder zurück anpassen muss. Eine echte Herausforderung. Wir geben den Startschuss für die neue Outdoor Saison und haben die wichtigsten Tipps für das Training bei diesen Bedingungen.
Wichtig ist:
es gibt nicht die perfekte Regel, bei welchen Temperaturen was und wieviel angezogen werden soll, denn jeder Sportler hat ein anderes Temperaturempfinden und muss die richtige Kleidung für sich selbst zusammenstellen.
"Flexibel dank Zwiebel"
Statt wenigen dicken Schichten sieht das Zwiebelprinzip mehrere dünne Lagen an Kleidung vor. Denn nicht nur die Kleidung an sich isoliert, auch die verbleibende Luftschicht zwischen den Kleidungsteilen. Zusätzlich wird der Schweiß zuverlässig von der Haut wegtransportiert. Die Haut bleibt Trocken, ein Frieren stellt sich nicht ein. Eine wichtige Regel für den „Schichtenaufbau“ ist jedoch, dass man von der ersten Schicht auf der Haut, bis zur letzten Schicht mit Funktionsmaterialien arbeiten sollte, sonst funktioniert der Feuchtigkeitstransport nicht.
Radfahren
Auf dem Rad sind die (gefühlten) Temperaturunterschiede am meisten spürbar. Hier muss man bei jeder Ausfahrt auf alles eingestellt sein: kalter Fahrtwind, wärmende Sonnenstrahlen, wechselnde Lichtverhältnisse... Deshalb gibt es gerade bei der Radbekleidung viele verschiedene Accessoires und Kombinationsmöglichkeiten um den wechselhaften Bedingungen während einer Ausfahrt schnell und flexibel begegnen zu können. Bei Bedarf können Weste, Armlinge & Co. einfach unterwegs in den Trikottaschen verstaut oder auch wieder angezogen werden. Das sind die Basics:
- Radhose (lang/kurz), Beinlinge/Knielinge, Überschuhe/Toe Cover
- Funktionsunterhemd, Trikot (lang/kurz), Weste/Jacke, Armlinge, Handschuhe
- Helm, Unterziehmütze/Buff, Radbrille
Vor allem bei der äußersten Schicht solltest Du zusätzlich auf eine gute Sichtbarkeit achten, da sich auch die Lichtbedingungen schnell verändern können - auf einer schattigen Straße durch den Wald ist es plötzlich nicht nur empfindlich kühler, sondern auch erheblich dunkler.
Der volle Durchblick
Aufgrund der noch tief stehenden Sonne zu dieser Jahreszeit und dem wechselnden Spiel aus Licht und Schatten sind die Anforderungen an die eigene Sicht ebenso erhöht, um z.B. Unebenheiten, Schlaglöcher etc. auf der Straße frühzeitig erkennen zu können. Besonders gut geeignet sind hier Radbrillen, die sich selbst an verschiedene Lichtverhältnisse anpassen können (photochromic/photochromatisch) oder über kontrastverstärkende (Wechsel)Gläser verfügen.
Laufen
Die Wege sind wieder frei von Eis und Schnee, der Waldboden oder auch Feldwege zumeist aber noch sehr feucht und matschig. Achte deshalb bei Deiner Laufrunde auf Schuhe mit gutem Grip und hoher Rutschfestigkeit. Bei der Bekleidung könnt ihr jetzt die dicken Winter-Tights im Schrank lassen. Eine einfache lange oder auch 3/4-Tight reichen in der Regel zuverlässig aus. Knie schützen - Vorsicht vor kurzen Tights/Laufhosen: Wer in kurzer Laufhose laufen möchte, sollte sich vor dem Loslaufen gut erwärmen, da ein "Kaltstart" für die Belastung Kniegelenks schädlich sein kann. Gerade jetzt in der Übergangszeit gilt es noch die Knie warm zu halten.
Ebenso empfindlich: Kopf und Hände. Mütze und Handschuhe gehören zumeist noch zum Pflichtprogramm, um den Wärmeverlust zu vermeiden - gerade bei längeren, lockeren Läufen oder auch in der Phase unmittelbar nach Beendigung der Einheit, um euer Immunsystem möglichst nicht dem "Open-Window-Effekt" auszusetzen. Mütze auf!
Wenn ihr diese Tipps beachtet, könnt ihr euch auf das lang ersehnte Training in der ersten Frühlingssonne freuen.